Wer sich Kleidung selbst nähen möchte, kommt keineswegs daran vorbei: Jersey. Ich weiß noch, wie unsicher ich zu Beginn war und dann einfach mal probiert habe, damals sogar noch mit meiner uralten Nähmaschine. Try and Error quasi.
Es ist ratsam, zumindest ein paar Dinge über das Nähen mit Jersey zu wissen, bevor man damit beginnt. Das kann viele Fehler und auch Frust ersparen (wie bei mir…). Ein paar Basics möchte ich euch heute verraten!
Was ist Jersey?
Jersey ist ein dehnbarer Stoff, den man aus Viscose, Baumwolle, Wolle, Seide aber auch Mischgeweben kaufen kann. In der Regel ist auch ein Elasthananteil im Stoff vorhanden, es gibt zudem dünnere und auch dickere Qualitäten. In erster Linie eignet er sich hervorragend für das Nähen von Kleidung.
Jersey wird gestrickt oder gewirkt, was ihm seine Elastizität verleiht. Außerdem entsteht so die typische Rippenstruktur.
Weiterhin unterscheidet man zwischen:
- Single Jersey: eher dünn und zart; es gibt eine rechte und linke Seite
- Double Jersey: schwerer und formstabil; doppelflächig (2 rechte Seiten); einfacher zu Vernähen, da sich die Enden nicht Einrollen
Die gängisten Arten
- Baumwolljersey mit Elasthananteil (weich, anschmiegsam)
- Interlock-Jersey (weich, festerer Griff)
- Viscose-Jersey (weich, fließend)
- Bambusjersey (weich, geschmeidig, atmungsaktiv, saugfähig)
Nähen mit der Overlock
Ganz wichtig: man sollte immer Jersey-Nadeln verwenden, um Fadenzieher oder sonstige Beschädigungen des Stoffes zu vermeiden. Außerdem sollte man darauf achten, die Fadenspannung nicht zu hoch einzustellen, damit sich der Stoff nicht wellt.
Ein entscheidender Vorteil ist: der Stoff wird beim Nähen an den Rändern gleichmäßig abgeschnitten und zudem versäubert.
Wenn das Kleidungsstück zusammen genäht wurde empfiehlt es sich übrigens, die Nahtzugaben noch einmal abzusteppen. Nicht unbedingt an den Seiten- oder Schulternähten, sondern eher in der Front, wenn man beispielsweise zwei verschiedenfarbige Stoffe aneinander genäht hat.
Nähen mit der Nähmaschine
Auch hier sollte man unbedingt auf Jersey-Nadeln zurückgreifen, damit der Stoff nicht beschädigt wird. Weiterhin ist es ganz wichtig, einen elastischen Stich zu wählen, denn sonst reißt die Naht bei der ersten Beanspruchung und all die Arbeit war umsonst. Empfehlenswert ist hierbei ein schmaler Zickzack-Stich mit einer Stichbreite von 0,5-1,5. Hier gilt: einfach auf einem Reststückchen ausprobieren, denn das ist natürlich bei jeder Maschine unterschiedlich, wie das Ergebnis ausfällt.
Bei den modernen Maschinen ist es meist nicht notwendig, die Fadenspannung zu verändern; bei älteren Modellen muss man einfach schauen, mit welcher Einstellung das beste Ergebnis erzielt wird.
Wie ihr seht, ist das Nähen mit Jersey also wirklich keine Wissenschaft. Auch ohne Overlock kann man gute Ergebnisse erzielen.
Ich habe außerdem noch einen Artikel über die häufigsten Fehler und Probleme beim Vernähen von Jersey in Planung… den gibt es dann aber beim nächsten Mal. 🙂
Liebste Grüße,
Juli
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