Beikoststart mit BLW
Baby Family

Entspannter Beikoststart mit BLW

Im Februar ist der Kleine nun also 6 Monate alt geworden. Während ich gern noch ein bisschen länger voll gestillt hätte, giert er schon seit Wochen(!) nach unserem Essen, sodass ich quasi nachgegeben und ihn endlich habe probieren lassen. Und – nicht anders zu erwarten – mit Freude sitzt er mit uns am Tisch und mampft (bzw. verteilt in alle Himmelrichtungen) sein Gemüse und animiert sogar den großen Bruder dazu, ebenfalls die gesunden Beilagen zu verputzen, die dieser zuvor verschmäht hat. Win Win Situation nennt man das glaub ich.

Beikoststart mit BLW

Beikoststart mit BLW

Baby Led Weaning ist heute sicher vielen ein Begriff. Anstelle von Breimahlzeiten, die systematisch ersetzt und so zu einem schnellen Abstillen führen (sollen), darf das Baby selbst entscheiden, ob und wie viel es probiert. Denn dafür ist sie da, die BEIkost: das Kind lernt neben der Milch (Muttermilch oder Pre) nach und nach andere Lebensmittel gemäß seinem Tempo kennen. Heute gibt es viele gute Bücher zu diesem Thema: beim Großen haben mir beispielsweise Einmal breifrei, bitte! und das Breifrei! Kochbuch weitergeholfen. Alle Grundlagen werden darin erklärt und auch, worauf es sonst noch zu achten gilt.

Denn neben den Beikostreifezeichen (Verschwinden des Zungenstoßreflex, gute Hand-Mund-Koordination, Freude & Interesse am Essen, möglichst sicheres Sitzen auf dem Schoß) gibt es auch Lebensmittel, die man im ersten Lebensjahr möglichst meiden sollte. Dies sind Honig, Ahornsirup, Salz (sehr stark gesalzene Lebensmittel), Zucker und Zuckerzusätze, unzerkleinerte Nüsse, Bohnen, Samen und Erbsen, rohe Eier/ Fleisch/ Fisch, Rohmilch und Salat, „Fertiggerichte“, fettreduzierte Lebensmittel und Lebensmittelzusatzstoffe, Koffein, Alkohol und nur wenig Kuhmilch.

Beikoststart mit BLW

Den richtigen Weg finden

Wie auch hier gilt das Gleiche, wie bei allen anderen Themen rund um das Baby: man sollte sich nicht verunsichern lassen und auf sein Bauchgefühl hören. Wenn das eigene Kind sich gern mit dem Löffel füttern lässt, soll es Brei bekommen. Wenn es Fingerfood mag, könnte BLW genau das Richtige sein. Für Viele ist auch eine Mischung aus Beidem super. Und wer Angst hat, das Baby könnte sich beim Beikoststart mit BLW permanent verschlucken, der sollte vielleicht ganz die Finger davon lassen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:

  • Ja, das Kind verschluckt sich. Aber das passiert ebenso beim Brei! Ganz schnell wird es lernen, die Nahrung richtig und vorsichtig aufzunehmen.
  • Ja, es ist eine riesige Sauerei. Gerade am Anfang, wenn die Kleinen noch auf dem Schoß sitzen, ist nicht nur das Baby, sondern auch die Mama beschmiert.
  • Ja, das Kind wird würgen. Aber das ist richtig und wichtig. Der Würgereflex sitzt bei ihnen noch sehr viel weiter vorn auf der Zunge.
  • Ja, irgendwann ersetzen sie ihre Milchmahlzeiten.
  • Es ist viel entspannter und stressfreier, als den Brei selbst zu kochen, denn die Kleinen bekommen einfach, was man selbst isst.
  • Man braucht keine Trinklernbecher, ein normaler Wasserbecher tut es auch!

Für uns ist BLW also genau das Richtige. Ich habe ein gutes Gefühl dabei, keinen Stress bei der Vorbereitung (denn ich kann einfach von unserem Essen etwas beiseite legen für den Kleinen) und der Kleinste ist stolz wie ein König, dass er ganz allein essen darf. Er hat Spaß am Essen und das ist mir wichtig. Und wenn er mal keine Lust hat, ist das auch okay, denn dann Stillen wir einfach wie gewohnt.

Beikoststart mit BLW

Die Grundausstattung

Im Prinzip braucht man nichts Besonderes, aber es gibt ein paar Dinge, die den Beikoststart mit BLW dann doch erleichtern:

  • Unterlage unter dem Stuhl – um eventuell empfindliche Böden zu schützen; eine geeignete Matte gibt es bei IKEA
  • Tischunterlage – zumindest so lange, bis das Kind nicht entdeckt, dass man sie anheben und beiseite werfen kann; ich finde diese Silikonmatten sehr hübsch
  • Bruchfestes Geschirr – es gibt mittlerweile zahlreiche Exemplare aus Melamin, Bambus und Holz
  • Besteck – für den Anfang reicht meist ein Löffel
  • Lätzchen – und davon reichlich! Ich bin Fan von den Varianten mit Armen.
  • Geeigneter Hochstuhl sobald das Baby sicher sitzen kann
  • Ganz viele Nerven, um das Chaos zu ignorieren 😉

Beikoststart mit BLW

So, und nun verratet mir unbedingt, ob BLW etwas für euch ist? Oder seid ihr eher die klassischen Breifütterer (was natürlich auch vollkommen in Ordnung ist, denn jede Familie und jedes Baby hat seinen eigenen Weg)? Verratet es mir gern in den Kommentaren!

Liebste Grüße,

Juli

Beikoststart mit BLW

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2 Comments

  • Reply
    Sandra Thontteh
    30. Dezember 2018 at 23:17

    An sich finde ich die Idee hinter BLW gut. Ich schätze, wir machen ne Art BLW ? Meine Kleine ist jetzt mittlerweile fast 16 Monate alt und ich stille noch sehr viel. Gläschen haben wir mittlerweile verbannt. Hat sie einfach nicht gemocht. ?? Egal welche. Babybrei und Milchflasche dasselbe. Keine Chance. ?‍♀️ Unser Essen ja, sehr interessiert, aber sie knabbert meist nur. Ganz selten, dass sie mal etwas mehr isst. Und sie wechselt ab zwischen, ich will gefüttert werden und ich will selber essen. Ihren Haupthunger stillt sie immer noch mit Muttermilch. ?? Mal schauen, wann wir es schaffen ganz abzustillen ?

    • Reply
      Juli
      10. Juni 2019 at 14:08

      Am Ende hat ja doch jedes Kind seine eigenen Vorstellungen 🙂

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