Seit dem 1.September läuft unsere Eingewöhnung in die Kinderkrippe mit Mika. Jeden Freitag wird es nun einen kleinen Bericht über den Ablauf geben.
Zunächst hier ein paar Eckdaten, damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt:
- Mika besucht einen Medienkindergarten
- Mit Beginn der Eingewöhnung ist er 1 Jahr und 3 Monate alt
- Insgesamt gibt es ~115 Kinder im Haus
- Die Einrichtung hat ebenfalls einen christlichen Touch (wir sind nicht gläubig/ in der Kirche, aber die Vermittlung christlicher Werte wird meinem Kind wahrscheinlich nicht schaden)
- Seine Gruppe besteht aus 18 Kindern (10 Mädchen, 8 Jungen)
- Er gehört zu den Jüngsten (die Gruppe geht von 1-3 Jahren)
- Seine Gruppe geht bei wirklich jedem Wetter nach draußen (was ich toll finde!) und isst bei schönem Wetter auch Mittag und Vesper im Freien
- Es gibt 3 Erzieherinnen (2 ältere Damen, 1 in meinem Alter (die sich zu seiner Lieblingserzieherin gemausert hat) in seiner Gruppe
1.September (Donnerstag)
Ich habe einen wichtigen Termin bei der neuen Arbeit, den ich nicht verschieben kann. Der Papa vertritt mich und geht mit Mika in die Kita (8.30 Uhr). Zunächst ist er neugierig und erkundet den Raum eigenständig, noch sind nur wenige Kinder da. Kurz darauf wird es laut im Raum, als gleich mehrer Eltern ihre Sprößlinge abgeben. Mika weint und wird vom papa getröstet. Den Morgenkreis verbringt er auf seinem Schoß sitzend. Im Anschluss geht er mit in den Garten spielen. Hier ist er neugierig und erkundet alles auf eigene Faust. Mit der Erzieherin geht er sogar schaukeln, weint aber gegen Ende, weil es ihm zu viel wird. Um 10.15 Uhr werden die Beiden nach Hause geschickt.
2. September (Freitag)
Mika weicht mir weder beim Morgenkreis (Beginn 9.00 Uhr), noch beim Spielen im Garten von der Seite. Ich muss immer in seiner Nähe sein, sonst weint er. Einige Male geht er zur Terassentür, so nach dem Motto: “Wann gehen wir denn endlich!?” Auf den Arm der Erzieherin mag er gar nicht, aber das ist okay.
5. September (Montag)
Wieder sitzt er während des Morgenkreises auf meinem Schoß. Es regnet draußen in Strömen, die größeren Kinder der Gruppe (2+) gehen nach draußen und dürfen in den Pfützen matschen. Die kleineren (sechs an der Zahl) bleiben mit einer Erzieherin drinnen. Ich bleibe im Raum und Mika wird neugierig. Er bewegt sich selbstständig, erkundet alles, nimmt Kontakt zu anderen Kindern und der Erzieherin auf. 10.30 Uhr gehen wir nach Hause.
6.September (Dienstag)
Die Erzieherin fragt, ob ich versuchen möchte, den Raum zu verlassen. Ich bejahe und werde nach oben zur Sitzecke geschickt, nachdem ich mich von Mika verabschiedet habe. Sie versprechen, mich zu holen, wenn etwas ist. Ich höre ihn kurz (ca. 20 Sekunden) weinen, als sie in die Garderobe gehen. Die Erzieherin kann ihn scheinbar beruhigen. Dann gehen sie in den Garten und ich schaue aus dem Fenster. Er weicht seiner (scheinbar) Lieblingserzieherin nicht von der Seite, die sich ganz liebevoll um ihn kümmert. Ich habe Tränchen in die Augen. Ihm scheint es gut zu gehen und Spaß hat er auch beim Erkunden, im Sand buddeln, rutschen und Kinder ärgern. 😉
7. September (Mittwoch)
Ich gebe Mika im Gruppenraum an die Erzieherin ab und verabschiede mich von ihm. Sie sagen, ich könne auch gehen, wenn ich möchte. Sie haben ja meine Nummer und rufen mich an, wenn etwas ist. Mit einem komischen Gefühl gehe ich in den Stoffladen (Fußweg etwa 5 Minuten) und freue mich ein bisschen, nach fast 1,5 Jahren mal wieder ungestört Stöbern zu können! Was für ein Gefühl. 10.00 Uhr bin ich wieder da und darf im Garten mal schauen. Mika spielt gerade mit seiner Lieblingserzieherin im Sandkasten. Mir geht das Herz auf, als ich sehe, wie viel Spaß er hat. Die andere Erzieherin, mit der ich spreche lobt, wie toll es läuft. 10.15 Uhr gehen wir nach Hause.
8. September (Donnerstag)
Wieder gebe ich ihn im Gruppenraum in die Arme der Erzieherin. Er hält sich an meiner Strickjacke fest. Ich sage ihm, dass ich ihn dann abhole und er einen schönen Vormittag haben soll. Dann lässt er los und ich streichle ihm über den Rücken und gebe ihm einen Kuss, bevor ich raus gehe. Draußen lausche ich einige Minuten, er weint aber nicht. Ich treffe eine befreundete Mama, quatsche mit ihr und gehe später in die Sitzecke zum Lesen. Hin und wieder schaue ich aus dem Fenster, was er so macht. Wieder scheint er wirklich Spaß zu haben und erkundet nun schon ganz alleine die Umgebung. Ich bin stolz auf meinen kleinen Mann, aber auch ein bisschen wehmütig. 10.15 Uhr gehen wir wieder nach Hause.
9.September (Freitag)
Heute ist Spielzeugtag und Mika sucht sich am Morgen einen Fuchs dafür aus. Kurz vor 9 Uhr gebe ich ihn in der Gruppe ab und verabschiede mich. Er weint aus Protest, als ich gehe. Ich warte draußen neben der Tür und nach nur wenigen Augenblicken hört er schon wieder auf, die Erzieherin hat ihn problemlos beruhigen können. Ich gehe ein bisschen im Stoffladen stöbern (mein armer Geldbeutel) und bin gegen 9.45 Uhr wieder in der Kita. Durch das Fenster in der Garderobe kann ich sehen, wie Mika im Garten spielt. Ich lese noch ein bisschen und gehe 10.15 Uhr nach draußen, um ihn abzuholen. Als er mich sieht, möchte er zu mir laufen, fällt dabei hin und fängt an zu weinen. Die Erzieherin bringt ihn zu mir und alles ist wieder gut. Er wird gelobt, weil er alles so toll mitmacht. Wenn ich nicht da bin, weint er gar nicht, sagt die Erzieherin. Ich glaube ihr und habe ein gutes Gefühl, als ich nach Hause gehe und wir in unser Wochenende starten.
Das war sie also, unsere erste Kindergartenwoche. Ich finde, Mika hat das ziemlich gut gemeistert. Ehrlich gesagt bin ich auch ziemlich stolz auf ihn. Ab nächster Woche wird er dort sein Mittag zu sich nehmen. Ich bin gespannt, wie das dann klappt…
Habt ein schönes Wochenende!
Liebste Grüße,
Juli
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