Die Frage, die sich ganz bestimmt viele werdende Eltern stellen: welche Babyschale soll ich kaufen? Ich kann euch natürlich auch nicht die Antwort darauf geben, aber vielleicht ein paar Kriterien aufzeigen, die ihr noch nicht bedacht habt.
Worauf sollte man vor dem Kauf achten?
1. Sicherheit
Das alleroberste Kriterium sollte immer die Sicherheit sein. Man sollte also auch bereit sein, ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen – obwohl das gar nicht unbedingt notwendig ist, denn sichere Babyschalen gibt es mittlerweile auch im unteren Preissegment.
Bei Stiftung Warentest und ADAC werden regelmäßig aktuelle Kindersitze geprüft, viele Kriterien spielen dabei eine Rolle. Hier findet ihr eine Übersicht des letzten Tests aus 05/2016.
2. Gebrauchtware
Einige greifen gern auf gebrauchte Babyschalen zurück, was vollkommen in Ordnung ist! Allerdings ist dabei unbedingt darauf zu achten, dass die Babyschale unbedingt unfallfrei ist. Bei Unfällen können Haarrisse im Material entstehen, sodass der gekaufte Sitz eventuell nicht mehr sicher ist.
3. Gewicht/ Komfort
Auch die beste Babyschale nützt nichts, wenn es jedes Mal ein innerer Krampf ist, sie samt Baby zu transportieren. Man sollte also vorher ruhig einmal “Probe tragen”.
Es gibt mittlerweile auch diverse buggyähnliche Gestelle, auf die man die Babyschale klicken kann. Ich persönlich rate allerdings dringend davon ab! Der Grund: ein Säugling sollte nie mehr Zeit als unbedingt nötig in der Babyschale verbringen, da es im schlimmsten Fall zu schlimmen Wirbelsäulen- und Haltungsschäden kommen kann. Zum Stadtbummel kann man ja beispielsweise auf eine gute Trage oder ein Tragetuch zurückgreifen.
4. Isofix & Nachfolgemodell
Wer es sich ersparen möchte, die Babyschale jedes Mal umständlich anzuschnallen, der sollte – wenn es das eigene Auto zulässt – auf eine Isofix Basis passend zum Modell des Babyschale zurückgreifen. Isofix bedeutet zudem gleichzeitig mehr Sicherheit für das Baby.
Kauft man eine solche Basis, sollte man auch jetzt schon an das Nachfolgemodell denken. Denn: optimalerweise passt der nächst größere Kindersitz auch auf die Isofix-Station.
5. Rückwärtsfahren so lange wie möglich
Statistisch gesehen sind Front- und Seitenaufprall-Unfälle die Häufigsten. Daher ist es ratsam, das Baby so lange wir möglich rückwärts fahren zu lassen! Anfangs ist das kleine Genick und die Wirbelsäule einfach noch nicht so stabil und so können gravierende Schäden entstehen.
Welche Babyschale ihr besonders lange rückwärts transportieren könnt, das entnehmt ihr am besten den technischen Details des jeweiligen Modells. Auch als Nachfolgemodell ist übrigens ein Reboarder ratsam (Mika fährt mit fast 2 in solch einem Kindersitz und auch das kleine Geschwisterchen wird dies tun).
Unsere Babyschale
Wir haben die Joie i-Gemm mit passender Isofix-Basis gekauft. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Sicherheit: Im letzten ADAC-Test wurde die Babyschale mit einer 1,7 bewertet – nur die Kiddy Evo-Luna i-Size hat besser abgeschnitten (1,5), allerdings ist hier die Schadstoffbelastung der Polster deutlich erhöht (was nicht in den Test einfließt)! Gleich danach kommt die Besafe izi Go mit einem Urteil von 1,8.
- Preis: Der ist unschlagbar, denn mit Isofix-Base beläuft er sich auf 250€. Die beiden oben genannten Konkurrenzmodelle sind fast doppelt so teuer.
- i-Size inklusive: Neben Isofix bedeutet die neue i-Size Norm noch einmal mehr Sicherheit. Alles hier aufzuschlüsseln würde den Rahmen sprengen, darum möchte ich euch lieber auf diese Seite verweisen.
- Optik: Schlicht in anthrazit, und damit absolut unisex. Gefiel mir gleich auf Anhieb.
Fazit
Welche Babyschale ihr jetzt kaufen solltet kann ich euch also nicht verraten, weil das auf jeden Fall auch eine individuelle Entscheidung ist. Trefft eure Wahl einfach so, dass ihr ein gutes Gefühl dabei habt und bedenkt unbedingt die Sicherheit – die sollte immer alleroberste Priorität haben.
Verratet mir doch auch gerne in den Kommentaren, für welche Babyschale ihr euch entschieden habt, und warum?
Liebste Grüße,
Juli
3 Comments
Silke
11. Mai 2017 at 9:43Hallo Juli,
wir haben uns letzten Sommer aus den gleichen Gründen wie du auch für den Joie i-Gemm entschieden. Da man ja nie weiß, wann das Kind kommt, sehr rechtzeitig vor dem erwarteten Termin.
Dann war der Kleine da und wir wollten aus dem Krankenhaus nach Hause. Leider war es nicht möglich, ihn mit Neugeborenen-Einsatz anzuschnallen! Die Gurte waren viel zu kurz! Er war jetzt mit 56cm und 3800g nicht klein, aber vom Gewicht auch nicht überdurchschnittlich und es war nicht wenig, was da gefehlt hat… Wir haben ihn dann ohne den Einsatz nach Hause transportiert. Dabei war der Rücken total krumm und der Kopf auch nicht optimal geschützt. Ich fand das so schrecklich, zu sehen, wie er da drin hing.
Ich habe daraufhin Stiftung Warentest kontaktiert; dort wurde mir zum Umtausch geraten. Der Hersteller hat ihn dann auch trotz lange abgelaufener Rückgabefrist als defekt zurück genommen.
Wir haben uns das Ding dann im Geschäft nochmal angeguckt, weil wir dachten, wir hätten vielleicht ein defektes Modell bekommen, aber die anderen waren auch nicht besser.
Nach dieser Erfahrung war mir dann egal, was es kostet, und wir haben uns — nach Probesitzen im Laden — für den MaxiCosi Pebble Plus entschieden, mit dem wir auch wirklich zufrieden sind.
Sorry, wenn ich deinen Sitz hier so schlecht mache… Du hast dich ja schon mit guten Gründen für ihn entschieden (wie ich letztes Jahr auch). Vielleicht/Hoffentlich passt das bei eurem Baby ja auch super, aber ich wollte doch mal meine Erfahrungen geteilt haben…
Viele Grüße,
Silke
Juli
11. Mai 2017 at 12:49Hallo Silke!
Hab tausend Danke für deinen Kommentar!
Also, das Problem was du beschreibst, konnte ich jetzt so in keinem Erfahrungsbericht nachvollziehen, was ja wirklich schade ist. Ich habe aber gerade nochmal an der i-Gemm geschaut, zwecks der Längenverstellbarkeit der Gurte, und die ist eigentlich gegeben (also man kann sie länger machen), wenn man das hintere Kopfteil ein Stück nach oben schiebt. So wäre ja, durch den Neugeborenen-Einsatz, der Kopf trotzdem noch optimal gestützt und die Gurte bei Bedarf länger. Hattet ihr das ausprobiert? Wäre ja interessant zu wissen. 🙂
Aber trotzdem hattet ihr ja großes Glück, dass der Hersteller so kulant war, die Babyschale zurück zu nehmen und doch noch ein Modell finden konntet, dass besser zu euch und eurem Baby gepasst hat! 🙂
LG
Silke
11. Mai 2017 at 15:48Hallo Juli,
ja, wir hatten die Gurte auf die maximale Länge gezogen. Zu Hause hab ich das Ding auch auseinander genommen, um sicher zu gehen, dass der Gurt nicht irgendwo klemmt; da war definitiv keine Reserve mehr versteckt.
Das hab ich aber natürlich nur bei unserem so ausführlich gemacht. Kann also schon sein, dass einfach nur der eine zu kurze Gurte bekommen hatte…
Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück, dass es bei euch gut passt! 🙂
VG, Silke